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Johannes 1, 1-28

Die gute Botschaft von Jesus, dem Gottessohn

Wenn die Nachrichten der Alten Kirche richtig sind, schrieb der Apostel Johannes um das Jahr 85 n.Chr. das letzte der vier Evangelien, vermutlich in der Großstadt Ephesus. Der Geist Gottes machte ihm dabei deutlich, keinen Lebensabriss von Jesus Christus zu zeichnen, sondern die drei Evangelien, die schon seit Jahrzehnten in Umlauf waren, zu ergänzen. In einer Zeit, in der die Gemeinde durch falsche Heilsangebote und Verfolgung gefährdet war, zielte das Johannes-Evangelium darauf ab, den Glauben zu erwecken und zu erhalten.

Johannes ergänzt in seinem "geistlichen Evangelium" die Berichte der anderen Evangelisten und zeigt Jesus als den Sohn Gottes, der aus der Ewigkeit zu den Menschen kam.

1: Seine Menschwerdung

Das Wort des Lebens

/1\ 1 Im Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, ja, das Wort war Gott. 2 Von Anfang an war es bei Gott. 3 Alles ist dadurch entstanden. Ohne das Wort entstand nichts von dem, was besteht. 4 In ihm war Leben, und dieses Leben war das Licht für die Menschen. 5 Das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.

6 Da trat ein Mensch auf. Er war von Gott gesandt und hieß Johannes. 7 Er kam, um als Zeuge auf das Licht hinzuweisen. Alle sollten durch ihn daran glauben. 8 Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur darauf hinweisen. 9 Der, ‹auf den er hinwies›, war das wahre Licht, das für jeden Menschen leuchtet, der in die Welt kommt. 10 Er war schon immer in der Welt, die ja durch ihn entstand, doch die Menschen erkannten ihn nicht. 11 Er kam in sein Eigentum, aber sein eigenes Volk nahm ihn nicht auf. 12 Doch denen, die ihn aufnahmen, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu sein. – Das sind die, die an seinen Namen glauben. – 13 Sie erhielten das nicht aufgrund natürlicher Abstammung, durch menschliches Wollen oder den Entschluss eines Mannes, sondern durch eine Geburt aus Gott.

14 Er, das Wort, wurde Mensch und wohnte unter uns. Und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit wie sie nur der Eine und Einzigartige vom Vater hat, erfüllt mit Gnade und Wahrheit. 15 Johannes trat als Zeuge für ihn auf. "Der ist es!", rief er. "Von ihm habe ich gesagt: 'Nach mir kommt einer, der weit über mir steht!', denn er war da, bevor es mich gab."*

16 Und aus seinem Überfluss haben wir alle empfangen, und zwar eine Gnade anstelle der Gnade ‹im Gesetz›*. 17 Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus ‹in die Welt›. 18 Niemand hat Gott jemals gesehen. Nur der Eine und Einzigartige, der an der Seite des Vaters selbst Gott ist, hat ihn uns bekannt gemacht.

1,15: Im Altertum wurde jemand, der älter war, immer als der Größere angesehen. Von seiner menschlichen Geburt her war Jesus jünger als Johannes (Lukas 1,36-39). Man vergleiche aber Johannes 8,56-58!
1,16: So in 2. Mose 20,6; 33,16-19; <34,7.

1-4: Seine Vorstellung

Von Johannes und seinen Jüngern (1)

Johannes der Täufer

19 Folgende Begebenheit macht klar, wie Johannes auf ihn hinwies: Die Juden von Jerusalem hatten Priester und Leviten zu ihm geschickt, die ihn fragen sollten, wer er sei. 20 "Ich bin nicht der Messias", machte er ihnen eindeutig klar. 21 "Wer dann?", fragten sie weiter. "Bist du Elija?" – "Nein, der bin ich auch nicht", erwiderte er. "Bist du der Prophet?" – "Nein!" 22 "Dann sag uns doch, wer du bist", entgegneten sie, "wir müssen ja denen, die uns geschickt haben, eine Antwort bringen. Was sagst du über dich selbst?" 23 Johannes antwortete mit den Worten des Propheten Jesaja: "Ich bin eine Stimme, die in der Wüste ruft: 'Ebnet den Weg für den Herrn!'"*

24 Unter den Abgesandten waren auch einige Pharisäer*, 25 die jetzt weiterfragten: "Wenn du weder der Messias bist noch Elija und auch nicht der Prophet, weshalb taufst du dann?" 26 "Ich taufe mit Wasser", entgegnete Johannes, "aber mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt. 27 Es ist der, der nach mir kommt. Ich bin nicht einmal würdig, ihm die Riemen seiner Sandalen zu lösen." 28 Das spielte sich in Betanien* ab, einem Dorf auf der anderen Seite des Jordan*, wo Johannes taufte.

1,24: Pharisäer. Religionspartei, die auf genaue Einhaltung der Gesetze und Überlieferungen Wert legte.

 NeÜ   bibel.heute Textstand: 24 01 © Karl-Heinz Vanheiden • https://neue.derbibelvertrauen.de/index.html

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